Landesverband für Bienenzucht in Kärnten betrauert das Ableben.
Sigrid Tschinder, geb. am 20.05.1926 durfte mit nicht ganz 95 Jahren am 28. November 2020 friedlich im Mittagsschlaf für immer die Augen schließen. Für die Imkerei in Kärnten hat sie in ihren aktiven Jahren wertvolle Dienste geleistet.
Am 13. Juni 1958 absolvierte sie die Meisterprüfung für Bienenwirtschaft am Landesverband für Bienenzucht in der Imkerschule Kreuzbergl in Klagenfurt.
Im August 1959 wurde sie von der Bezirkshauptmannschaft Spittal an der Drau zur Sachverständigen für Bienenzucht bestellt.
Im Februar 1962 legte sie die Wanderlehrerprüfung an der Bundeslehr- und Versuchsanstalt für Bienenkunde in Wien ab und im September wurde sie dann vom Landesverband zum Wanderlehrer für Bienenzucht ohne spezielles Bereisungsgebiet ernannt. Als Wanderlehrerin war sie sehr beliebt und vor allem für ihre kreativen Kerzendreh- und Kerzenverzierkurse bekannt.
Sie hat für Kärnten jahrelang Bienenuntersuchungen von Totenfall durchgeführt, um Bienenkrankheiten wie Nosema festzustellen. Im Winter kam der Briefträger täglich mit mehreren Jutesäcken voll Päckchen, in denen sich in Zündholzschachteln der Totenfall von Bienenvölkern aus Kärntner Imkereien befand. Zum Aufarbeiten musste oft nächtelang die ganze Familie mithelfen um Objektträger zu waschen und zu polieren, oder um Untersuchungsproben vorzubereiten und dann zu entsorgen.
Auch beim Bau der Kärntner Imkerschule in Ochsendorf hat sie, genauso wie ihr Mann, tatkräftig mitgeholfen. Im dortigen Zuchtbetrieb wurde Sie vom Imkermeister gerne beim Umlarven zur Hilfe gebeten, ihre Erfolgsstatistik dabei war beeindruckend.
Die Zeitschrift „Kärntner Biene“ wurde in den letzten Jahren bevor sie aufgelassen lachend schon als „Tschinder-Blattl“ tituliert, denn auch wenn Frau Tschinder die Beiträge unter Decknamen schrieb, war ihr Stil unverkennbar.
Danke im Namen der Kärntner Bienenzucht, Ruhe in Frieden!
Nachfragen an Landesverband für Bienenzucht in Kärnten