Bei der Amerikanischen Faulbrut handelt es sich um eine seuchenartige Erkrankung der Bienenbrut, die sich durch Bakterien verbreitet. Durch die Analyse einer Futterkranzprobe oder einer Untersuchung des Gemülls kann die Anwesenheit des Erregers bereits festgestellt werden, wenn noch keine klinischen Symptome sichtbar sind. Dadurch können rechtzeitig Sanierungsmaßnahmen eingeleitet werden.
Die Entnahme von Futterkranz- oder Gemüllproben kann und soll jeder Imker selbst vornehmen. Probenbecher, Papiertuben oder Einwegeinlagen dazu bekommt man in der Kärntner Imkerschule, oder auch bei den Obmännern der örtlichen Bienenzuchtvereine. Hier erläutern wir die unterschiedlichen Möglichkeiten:
1. Man entnimmt eine Brutwabe mit einem offenen Futterkranz über der Brut.
2. Mit einem kleinen Plastik- oder Teelöffel sammelt man mindestens 1 Teelöffelmenge Honig/Futter.
3. Diese Teelöffelmenge gibt man in den Probenbecher. Die Futterkranzprobe sollte möglichst wenig Wachsteile beinhalten – NUR der flüssige Anteil ist für die Untersuchung entscheidend!
4. Für das nächste Volk nimmt man einen neuen Plastik- oder Teelöffel um mögliche Verschleppungen zu verhindern.
5. In einen Becher können Proben von bis zu 6 Völkern (Sammelprobe) zusammengefasst werden.
Wichtig: Bei weniger als 5 Völkern muss aber mind. die Menge von 5 Teelöffeln entnommen werden, damit die notwendige Masse an Probenmaterial für eine Untersuchung im Labor vorhanden ist. Beispiel anhand 2 Völkern: Von jedem Volk mind. 2½ Teelöffelmengen in einen Probenbecher geben.
6. Der Probenbecher wird deutlich beschriftet, damit man auch später selbst nachvollziehen kann aus welchen Völkern die Sammelprobe entnommen wurde.
7. Korrekte Beschriftung des Bechers: Name, Bezeichnung des Bienenstandes und der Völker
8. Die auf diese Weise gewonnenen Proben gibt man zusammen mit einem ausgefüllten Antragsformular beim Landesverband für Bienenzucht in Kärnten, Ochsendorf 16, 9064 Pischeldorf ab, bzw. versendet sie dorthin.
9. Das aktuellste Antragsformular für Laboruntersuchungen und die Anleitung zur richtigen Entnahme der Futterkranzprobe kann nachstehend heruntergeladen und vollständig mit jeweiligen VIS-Nummer ausgefüllt werden.
10. Die Untersuchungen im Labor der Kärntner Imkerschule dauern bis zu 14 Tage, danach erhält der Imker das Ergebnis als Protokoll und die Rechnung per Post bzw. per E-Mail zugesandt.
Mit dieser Untersuchungsmethode können im Winter und im Sommer sehr einfach Proben zur Feststellung der Seuchenfreiheit genommen werden. Für die Untersuchung ist pro Volk ca. 1 Esslöffel Gemüll zu entnehmen. Man kann Gemüllproben von bis zu 25 Völkern als Sammelprobe zusammenfassen. Wenn man eigene Verpackungen verwenden möchte, müssen diese fest sein und gleichzeitig die Restfeuchtigkeit des Gemülls durchlassen, denn die Proben dürfen nicht Schimmeln.
Hinweis: Nicht auf der Heizung trocknen! Wachsteilchen dürfen nicht schmelzen und alles verkleben.
Im Winter lässt sich das Gemüll, das sich auf der Einlage/Stockwindel am Boden des Bienenstocks angesammelt hat, gewinnen. Es wird empfohlen jenes Gemüll zu entnehmen, welches bei der Reinigung der Einlagen der letzten Behandlung gegen die Varroa (Restentmilbung) anfiel. Nach der Entnahme wird das Gemüll in hierfür vorgesehene Papiertuben gelagert und an den Landesverband gebracht oder versendet.
Tipp: Diese leeren Papiertuben können am Landesverband erworben werden. Wahlweise können diese auch an Imkervereine gesammelt ausgesandt werden. Papiertuben unterstützen die Trocknung von Gemüllproben und verhindern, dass die Proben zu Schimmeln beginnen.
Im Sommer kann man das Gemüll mit Hilfe der eigenen Stockwindeln oder Diagnosegittern sammeln und wie bei der Winterentnahme die dadurch gewonnenen Proben in Papiertuben geben und an den Landesverband schicken.
Tipp: Über den Landesverband können aber auch spezielle Einwegeinlagen erworben werden, welche die Probenentnahme vereinfachen. Diese Einlagen werden für ca. 2 Wochen auf den Bienenstockboden gelegt (Mindestanforderung ein Löffel Gemüll pro Einlage) und anschließend wird die komplette Einlage im gut gekennzeichnetem Papierumschlag zum Landesverband gesendet (oder angeliefert) und durch uns für die Untersuchung vorbereitet.
Achtung: Die Proben müssen trocken sein, dürfen aber nicht direkt auf derHeizung getrocknet werden, da das Gemüll nicht zusammenschmelzen darf. Es sollen so wenig tote Bienen wie möglich im Gemüll vorhanden sein!